Wenn Worte wirken (Teil V)

In meinem Blog verrate ich Ihnen, wie Sie durch Storytelling Ihre Botschaften wirkungsvoll verpacken

Zeigen Sie Ihr Umfeld! Wer vom Wiedersehen mit einem alten Freund, der Korrespondenz mit seinem Steuerberater, dem großen Glück mit seinen Kindern erzählt, der erzeugt jeweils ganz andere Bilder und damit ganz andere Wirkungen. Geschichten brauchen Nebendarsteller. In Hollywood spricht man von der „Supporting Role“ – von der unterstützenden Rolle. Oder vom „Sidekick“, der Rolle, ohne die der Hauptrolle etwas Essenzielles fehlen würde – dem Batman sein Robin oder dem Sherlock Holmes sein Dr. Watson. Und dann gibt es natürlich auch noch den Gegenspieler, jene tiefschwarze Gestalt, die Ihnen das Leben schwer macht. Welche Nebenrollen und Gegenspieler für Ihre Story in Frage kommen, bei der Besetzung sollten sie auf effektive Kontraste und Ergänzungen setzen. Sie können nur dann Ihre beste Performance abrufen, wenn nicht nur das Drehbuch stimmt, sondern auch die Besetzung stimmig ist.

Spielen Sie mit der Wirklichkeit! Erzählen lebt von Geschichten, aber Geschichten leben von dem Erzähltwerden. Im Prozess des Erzählens verwandelt sich das Erzählte. Forcieren Sie diese Dynamik und machen Sie aus Ihrer Geschichte eine noch bessere Geschichte. Scheuen Sie sich nicht, auszuschmücken und hinzuzudichten: Erzählungen sind verdichtete Realität.

Erst das Skript, dann die Performance! Gute Geschichten haben Kontur und Struktur. Machen Sie Ihre Geschichten greifbar. Wenn Sie mit Storytelling nicht nur im Alltag, sondern auch im Rahmen wichtiger Präsentationen arbeiten, dann machen Sie es wie die großen Drehbuchautoren. Entwerfen Sie das Skript nicht nur im Kopf, sondern Schwarz auf Weiß. Das sortiert die Gedanken und verleiht der Story und damit Ihnen noch mehr Profil. Und überprüfen Sie Ihr Skript auf die wichtigsten Kriterien guter Geschichten: Ist Ihre Kernbotschaft definiert? Welcher Willen zeichnet Sie als Hauptfigur aus? Mit welcher Schwäche können Sie punkten? Was ist das Packende an dem Konflikt? Welche Veränderungen resultieren aus ihm? Welche Botschaft geht daraus hervor?

Show and tell! lautet das Credo vieler Storyteller. Geschichten werfen das Kopfkino an, aber erst die darstellerische Performance bringt die Bilder ins Laufen. Storys brauchen Raum, und als Storyteller wissen Sie: Die Bühne, auf der Sie performen, gehört nur Ihnen. „Diese Stadt ist zu klein für uns beide“, heißt es in nicht nur einem klassischen Western. Aber, Achtung, nicht überdrehen: Storytelling ist kein Theater. Hier wird erzählt, dort liegt der Akzent auf dem Spiel. Hüten Sie sich vor schlechtem Bauerntheater!

 

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