Wenn Worte wirken (Teil IV)

In meinem Blog verrate ich Ihnen, wie Sie durch Storytelling Ihre Botschaften wirkungsvoll verpacken

Bleiben Sie persönlich! Erzählen Sie keine Geschichten, warum in China ein Sack Reis umgefallen ist und wie Schneewittchen zu den sieben Zwergen kam. Werfen Sie einen Blick in ihr eigenes vielgestaltiges Leben und entdecken Sie die persönlichen Geschichten, die die Kraft haben, Ihre Botschaften zu transportieren. Grundsätzlich gilt, dass alles, was Sie persönlich berührt, auch bei anderen gute Chancen hat. Erst wenn die Geschichte in Ihnen etwas auslöst, schafft Sie es auch, das Kino im Kopf Ihres Publikums mit Bildern zu füttern. Die Erfahrung zeigt, dass besonders lebendige Erinnerungen häufig sehr kraftvolle Geschichten zu schaffen vermögen. Erinnerungen an jene Momente, die unserem Leben Bedeutung, Zusammenhang und Sinn verleihen. In solchen Situationen lernen wir oft auf ganz besondere Art und Weise – und ebenso oft etwas ganz Besonderes. Wie wir in diesem Moment gereift und gewachsen sind, lässt sich sehr gut in eine Botschaft transformieren – und schon lassen Sie Ihre Zuhörer an Ihrer Lernerfahrung teilnehmen.

Nicht nur Sie, auch die vertrauten Personen in Ihrem Umfeld können eine reiche Quelle für erzählenswerte Geschichten sein: Ein Mentor, das eigene Kind, ein Lehrer oder guter Freund sind reichhaltige Fundstellen für packende Geschichten.

Spielen Sie die Hauptrolle: In Ihren Geschichten gibt es nur einen Helden. Und das sind Sie! Und dafür müssen Sie sich nicht als unschlagbaren Superhelden darstellen. Denn den gibt es nicht einmal in Hollywood. Erst kleine Schwächen lassen eine lebendige Persönlichkeit entstehen. Helden werden zu Helden, weil Sie auch scheitern können. Kurz: Schwächen machen stark! Keine Hauptrolle ohne starken Willen. E.T. will nach Hause, James Bond die Welt retten und Sie Ihr Ziel erreichen. Ob es das Filetieren der Dorade ist oder, für Angela Merkel, die „gerechte Welt“, die in einem Kunstbuch und der freien Presse ihren Ausdruck findet. Was ist Ihr unbedingter Wille? Nur wer wirklich will und sich seines Willens (und Wollens) bewusst ist, kann die Bühne zum Auftrittsort machen, der immer schon nur für ihn bestimmt war.

Lassen Sie es krachen: Im Zentrum guter Geschichten steht ein Konflikt. Der Held stolpert ins Abenteuer, kämpft mit dem Drachen und rettet die Prinzessin. In den Blockbustern Hollywoods ist es entweder eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die in eine gewöhnliche Situation kommt, oder eine gewöhnliche Person, die in eine außergewöhnliche Situation stolpert. E.T. kommt von ganz weit weg ins Kinderzimmer des zehnjährigen Elliott, Harry Potter vom Zimmer unter der Treppe in die Zauberschule Hogwarts und das Reich des Phantastischen. Wer sind Sie? Der Extraterrestrische, der ins Kinderzimmer einzieht, oder der Zauberlehrling, der aus ihm auszieht? Ein außergewöhnlicher ökonomischer Titan, der mit seinen abgefahrenen Ideen den Alltag der Menschen verändert, oder ein kaum den Kinderschuhen entwachsener Mittzwanziger, der plötzlich das Familienunternehmen übernehmen muss und sofort in wilde Abenteuer und gefährliche Stromschnellen gerät? Zu verschiedenen Persönlichkeiten gehören auch verschiedene Rollen. Und ganz unterschiedliche Konflikte. Kein Hollywood-Streifen, ob Charakterstudie oder Action-Thriller, keine echte Persönlichkeit und kein ökonomischer Held kommen ohne Lebenskonflikte aus, in denen die Weichen der Veränderung gestellt werden. An diesen schicksalhaften Wegkreuzungen spielen sich die dramatischen Szenen ab, die ihre Story authentisch und spannend machen und den Zuhörer auf magische Weise in ihren Sog ziehen …

 

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